„Erhebliche Kaufkraftverluste für Grundsicherungsbeziehende durch die Inflation“ weist eine aktuelle Studie des DGB aus. Der SoVD Hamburg sieht seine Bewertung, das erhöhte Bürgergeld sei nur ein „Minihopser“, bestätigt.
„Wir haben aber noch untertrieben: Da die Regelsätze schon in den vergangenen Jahren nicht ausgereicht haben, kommt es nun angesichts der Teuerung bei Lebensmitteln und Energie noch dicker. Besonders die im Regelsatz eingepreisten Stromkosten liegen um etwa ein Viertel unter dem realen Preis. Seit 2018 müssen Empfänger:innen von Sozialleistungen reale Einbußen hinnehmen. Der Regelbedarf bedeutet Unterdeckung der Kosten.“, so Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg.
Er kritisiert: „Die Bürgergeld-Reform kompensiert nicht die Verluste.“ Und verweist auf die empirisch belegten Folgen der Inflation, unter der nicht nur die Leistungen nach dem SGB II (Bürgergeld, ehemals Hartz IV), sondern auch Leistungen zur Grundsicherung bei Erwerbsminderung oder der Sozialhilfe leiden.
„Menschen, die damit auskommen müssen, werden weiter abgehängt. Der Bund muss schnell weitere Entlastungspakete schnüren. Diese können jedoch nur wirken, wenn sie rasch von Seiten der Hamburger Behörden an die Empfänger:innen adressiert werden", fordert der SoVD-Landeschef – und verweist auf lange Bearbeitungszeiten in manchen Bezirksämtern, besonders bei der Beantragung von Wohngeld.
Tipp: Der SoVD-Podcast „Sozial? Geht immer!“ mit Prof. Marcel Fratzscher (DIW Berlin) zum Thema „Armutsrisiko Inflation: Wie können wir gegensteuern, soziale Teilhabe sichern und der sozialen Spaltung begegnen?“
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