Für Erwerbstätige, Beamt:innen und Pensionär:innen ist ein Inflationsausgleich von 3.000 Euro vorgesehen. Rentner:innen und Selbstständige gehen – vermutlich – leer aus. Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Chef: „Die hohe Inflation trifft Rentner:innen und auch viele Solo-Selbstständige. Nicht jede:r ist gutverdienender Architekt oder Unternehmensberater:in. Gerade in Hamburg verdienen überproportional viele Menschen selbstständig ihr Geld.“
Angesichts der Teuerung sieht die Bundesregierung eine freiwillige Leistung zum Inflationsausgleich im dritten Entlastungspaket vor: Die Zahlung von maximal 3.000 Euro soll bis Ende 2024 möglich sein, um Folgen der Inflation abzumildern. Die Inflationsausgleichsprämie ist steuer- und sozialabgabenfrei, wenn sie zusätzlich zum regulären Arbeitslohn gezahlt wird. Die politische Regelung dazu sieht nicht nur vor, dass Arbeitgebende ihren Arbeitnehmenden diese Leistungen gewähren, auch Pensionäre profitieren davon – aber weder Rentner:innen noch Selbstständige. Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), Landesverband Hamburg: „Einmal mehr kommen Rentner:innen und Selbstständige in der Politik nur am Rande vor. Dabei schaut Hamburg, wo nach Berlin die meisten Selbstständigen tätig sind, oft so stolz auf seine Kreativwirtschaft.“
Über alle Bundesländer hinweg sind durchschnittlich etwa 4,7 Prozent aller Erwerbstätigen solo-selbstständig. In Hamburg sind es 6,9 Prozent, in Berlin 8,4 Prozent. Allerdings geht die Solo-Selbstständigkeit zurück und die Einnahmen verschlechterten sich während und nach der Corona-Pandemie, so das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI). Während die Einkommensverteilung bei abhängig Beschäftigten nahezu gleich blieb, ging sie bei Solo-Selbstständigen nach unten: Der Anteil mit weniger als 1.500 Euro netto im Monat hat sich verdoppelt. Am stärksten betroffen sind solo-selbstständige Frauen.
Um auf die prekäre Situation der Rentner:innen in der Hansestadt hinzuweisen und deutlich zu machen, dass diese nicht weiter abgehängt werden dürfen, ruft der SoVD Hamburg gemeinsam mit der AWO Hamburg, den ver.di-Senioren und dem Bezirks-Seniorenbeirat Hamburg-Mitte auf zur Demonstration und Kundgebung am 2. September 2023 um 11:00 Uhr in der Hamburger Innenstadt. Weiterführende Informationen finden Sie auf sovd-hh.de.