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Hamburg muss Gesundheitskiosk in Billstedt retten

Krankenkassen kündigen Finanzierungs-Stopp an

Die Krankenkassen Barmer, DAK und Techniker haben angekündigt, zum Jahresende ihren Anteil an der Finanzierung des Billstedter Gesundheitskiosks einzustellen. „Das ist ein großer Verlust für die Menschen, die in dem Brennpunkt leben. Für sie ist der Gesundheitskiosk ein wichtiger Baustein in der sozialen Infrastruktur. Weil die Krankenkassen jetzt massiv sparen müssen, darf dieses Angebot aber nicht sterben. Die Stadt muss dafür sorgen, dass das Projekt weiterhin existieren kann“, so Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband SoVD in Hamburg.

Noch vor wenigen Wochen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Gesundheitskiosk bei einem Besuch vor Ort als Vorbild gelobt und angekündigt, weitere in ganz Deutschland aufzubauen. Vor allem das vielsprachige und äußerst niedrigschwellige Beratungsangebot, unterscheidet das bundesweit bekannte Gesundheitsprojekt von anderen Angeboten: „Man muss klar sagen, dass eine gute Gesundheitsberatung dazu beiträgt, dass die Menschen weniger krank werden. Das bedeutet für die Kassen, dass sie deutlich Kosten einsparen. Insofern verstehe ich nicht ganz, warum sich jetzt gleich drei von ihnen aus dem Gesundheitskiosk zurückziehen – mit dem Argument, dass die Beratungen nicht in den Aufgabenbereich der gesetzlichen Krankenversicherungen fielen“, wundert sich Wicher.

Eine Beratung zu medizinischen Fragen helfe schließlich dabei, chronische Leiden wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen oder unentdeckte Krankheiten zu bemerken: „Ob es nun um die ausführliche Information zur Insulinbehandlung oder eine Ernährungsberatung bei Adipositas geht – im Gesundheitskiosk bekommt man nicht nur jederzeit eine Antwort auf gesundheitliche Fragen, sondern auch Hilfe dabei, den richtigen Arzt zu finden. Hier ist ein gutes Netz entstanden, dass sich jetzt auflösen könnte. Das muss die Stadt verhindern und dafür sorgen, dass das im Stadtteil bestens etablierte Angebot, aufrechterhalten wird.“

Darüber hinaus sieht der SoVD-Landeschef in den Gesundheitskiosken eine gute Basis für den Aufbau von lokale Anlaufstellen im Stadtteilen, die vieles unter einem Dach bündeln: „In Quartierszentren könnte es die gesamte Palette der Gesundheitsberatung geben, aber auch weitere Angebote aus der Verwaltung und der Nachbarschaft, die Jung und Alt im Stadtteil unterstützen und ansprechen.“ Dazu zähle der Hamburger Hausbesuch ebenso wie Angebote von Verbänden, Initiativen und Ehrenamtlichen: „Die Zentren könnten so zum Schlüssel im Kampf gegen Armut werden, denn sie würden allen die Chance auf Teilhabe an der Gesellschaft bieten.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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