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Hamburg braucht einen Energiegipfel!

SoVD-Landeschef fordert den Senat auf, jetzt auf die steigenden Energiepreise zu reagieren:

„Gerade ist die Höhe der Gasumlage bekanntgegeben worden. Rund 2,5 Cent kommen zu den sowieso schon steigenden Preisen für Gas hinzu. Das mag wenig erscheinen, bedeutet aber vor allem für Menschen, die wenig haben, deutlich spürbare Mehrkosten. Wir brauchen dringend einen Energiegipfel, bei dem sich die Stadt mit den maßgeblichen Vertretern aus Wirtschaft und Energieunternehmen, aber auch aus Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbänden darüber auseinandersetzt, wie in Hamburg die Energieversorgung gewährleistet bleibt und wie man vor allem die vulnerablen Gruppen vor Energienot schützen kann“, mahnt Klaus Wicher.

 Dass die Preise nicht nur für Lebensmittel, sondern vor allem für Energie im Herbst deutlich ansteigen werden, weiß inzwischen jedes Kind. Viele Menschen machen sich große Sorgen darum, wie sie dies schaffen sollen: „Wenn man bedenkt, dass eine einzelne Person nur für Warmwasser im Schnitt pro Jahr zwischen 600 und 800 Kilowattstunden Gas verbraucht, bei einem Vier-Personen-Haushalt sind es 2400 bis 3200 Kilowattstunden, dann kann man sich schnell ausrechnen, was da auf uns alle zukommt“, berichtet Wicher.

Hamburg sollte endlich seine Vogel-Strauß-Taktik aufgeben und das Problem aktiv angehen – zusätzlich zu den Maßnahmen, die der Bund in Zukunft plant: „Wir brauchen jetzt ein Konzept, dass kurzfristig greift und dafür sorgt, dass die Energiepreise nicht durch die Decke gehen und alle Menschen in Hamburg versorgt sind“, fordert Wicher. Es müsse dringend und in erster Linie Entlastungen für die unteren und mittleren Einkommen geben: „Daran führt aus meiner Sicht kein Weg vorbei.“

Um einen Energiegipfel ausgewogen für alle Gruppen in der Stadt aufzustellen, müsse der Senat mit den Organisationen ins Gespräch kommt, die die Bedarfe der Menschen kennen und einordnen können: „Wenn es der Stadt wirklich ernst damit ist, vor allem die Gruppen schützen zu wollen, die jetzt auf die Unterstützung durch die Gemeinschaft existenziell angewiesen sind, brauchen wir einen ausgewogenen Diskurs. Darum ist es überaus wichtig, nicht nur mit Vertretern aus der Wirtschaft und Industrie zu sprechen. Uns ist wichtig, dass vor allem die Lebensverhältnisse von Menschen mit kleinem Geldbeutel bei einem Energiegipfel gesehen und berücksichtig werden. Als größter Sozialverband in der Stadt kennen wir uns in dieser Hinsicht sehr gut aus. Wir stellen uns als Gesprächspartner und Impulsgeber dafür gern zur Verfügung“, bietet Wicher an. Andere Bundesländer wir Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hätten die Dringlichkeit eines Energiegipfels längst erkannt und seien bereits in der Umsetzung: „Davon ist Hamburg leider noch weit entfernt.“

Bei einem Energiegipfel müsse auch über langfristige Maßnahmen gesprochen werden. „Hamburg muss den Ausbau Erneuerbarer Energien noch viel stärker und vor allem viel schneller voranbringen. Warum gibt es nicht schon viel mehr Photovoltaik auf den Dächern unserer Stadt? Wo bleiben die Konzepte für Ladestationen für mehr E-Autos? Warum schafft es die Stadt nicht, mehr Landstrom für die Schifffahrt anzubieten? Welche Energien werden wir in Zukunft noch nutzen können? Hier könnte ein Energiegipfel als konzertierte Aktion konstruktive Veränderungen anschieben und Hamburg könnte im Bund als Metropole mit Sozialkompetenz glänzen“, hofft Wicher.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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