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Hamburg muss benachteiligte Kinder und Jugendliche jetzt besonders unterstützen!

Der Hamburger SoVD-Chef begrüßt das Investitionspaket der Bundesregierung, das die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abfedern soll – und fordert: „Auch Hamburg muss seinen Beitrag leisten, damit Bildung wieder gerecht für alle Schüler*innen zugänglich ist.“

„Die Pandemie hat nämlich gezeigt, dass es Unterschiede gibt: Kinder und Jugendliche, die arm sind oder eine Behinderung haben, sind in diesen Zeiten noch schlechter dran“, so Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, weiter.

Die Corona Pandemie ist vor allem für Kinder und Jugendliche eine extreme Belastung. Sie leiden nicht nur psychisch und sozial unter den Folgen der Krise, sondern müssen auch Nachteile bei der Bildung verkraften. Um ihnen zu helfen, hat das Bundeskabinett ein Zwei-Milliarden-Nachholprogramm beschlossen. Eine Milliarde Euro fließen in Nachhilfe- und Förderprogramme, um Lernrückstände auszugleichen. Mit einer weiteren Milliarde sollen verschiedene soziale Programme aufgestockt werden, um soziale und psychische Folgen aufzufangen.

Klaus Wicher mahnt zur Eile: „Kinder und Jugendliche brauchen die Unterstützung jetzt sofort und nicht erst im Herbst. Denn mit jedem Tag werden ihre Lerndefizite größer.“ Die Hamburger Schulbehörde sollte zügig Maßnahmen ergreifen: „Nachwuchslehrer*innen im Studium, pensionierte Lehrkräfte, Volkshochschulpersonal aber auch externe Anbieter müssen jetzt aktiviert werden. Sie könnten vor allem im Bereich digitales Lernen eingesetzt werden und den Präsenzunterricht sinnvoll ergänzen.“

Für Schüler*innen, die durch Lebensumstände wie Armut zusätzlich eingeschränkt seien, werde aus Wichers Sicht zu wenig getan: „Corona hat gezeigt, wie hoch die Lern-Barrieren für diese Gruppen sind. Junge Menschen aus bildungsfernen Haushalten haben schlechtere Bedingungen beim Lernen und sind mehr auf sich selbst gestellt.“ Damit sie für ihre Zukunft eine realistische Chance auf Bildung und damit Perspektiven haben, fordert Wicher für sie Sommerschulen, um den Lernstoff nachzuholen.

Ebenso stark von den Folgen der Pandemie betroffen sind junge Menschen mit Behinderung. Für sie haben sich neue Barrieren in der inklusiven Bildung aufgebaut. Wegen der Ansteckungsgefahr und in Zeiten des Lockdown war Teilhabe und die Teilnahme am Präsenzunterricht für viele von ihnen nicht möglich: „Gerade Schüler*innen mit Handicap und ihre Eltern wurden total allein gelassen. Sie brauchen jetzt besonders viel Unterstützung, Hilfe und Begleitung damit Bildungsgerechtigkeit für alle möglich bleibt.“

Für alle benachteiligten Kinder und Jugendlichen fordert der Hamburger SoVD-Landeschef langfristig eine kostenfreie Betreuung und Bildung – von der Kita bis zum Schulabschluss: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ein Aufwachsen in Armut und die schulische Betreuung bei einer Behinderung maßgeblich über Bildungs- und Lernerfolge mitentscheiden. Durch die Pandemie haben wir die Chance, an dieser Stelle maßgebliche Veränderungen anzugehen und eine positive Entwicklung anzustoßen.“

Wicher mahnt: „Wir können dieses Thema nicht auf die lange Bank schieben. Eine „Generation Corona“ darf es nicht geben. Viele junge Menschen sind jetzt schon total frustriert. Insgesamt brauchen wir mehr Verständnis für die Situation von Jugendlichen in der Pandemie.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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