Klaus Wicher begrüßt es, dass sich Hamburg zur Aufnahme in das internationale WHO Netzwerk „Age friendly city“ beworben hat: „Es ist immer von Vorteil, sich von anderen, die es schon sehr gut vorgemacht haben, etwas abzuschauen. Da gibt’s in Hamburg großen Bedarf, denn bisher ist da ja nur sehr wenig bei der Umwandlung in eine altersfreundliche Stadt passiert. Hier muss Hamburg deutlich mehr Fahrt aufnehmen.“
Der demografische Wandel steht vor der Tür: „Dieser Entwicklung muss sich auch Hamburg engagierter stellen“, mahnt Wicher. Andere Städte wie Wien, Amsterdam, München oder Krakau seien da deutlich weiter: „Hamburg tut sich immer noch zu schwer, die Dinge aktiv in die Hand zu nehmen.“ In dieser Hinsicht hätte sich die Stadt schon lange aufstellen können: „Es ist ja nicht neu, dass die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen. Und wir wissen auch, dass sie andere Vorstellungen von einem guten Leben im Alter haben als ihre Vorgänger:innen.“
In diesem Jahr sind in Hamburg 16.000 Menschen, vor allem aus der Babyboomer-Generation, in Rente gegangen, das waren knapp 2000 mehr als 2023. Diese Zahlen werden in den kommenden Jahren weiter ansteigen: „Diese „neuen“ Alten wollen eine Stadt, die ihnen Angebote macht, die barrierefrei ist, für die Inklusion selbstverständlich ist und die die Menschen unterstützt, wenn sie sich für andere engagieren wollen.“
Aus Wichers Sicht ist es deshalb unabdingbar: „Wir brauchen neue Senior:innenzentren - vor Ort in den Quartieren. Mit Menschen, die sich hauptamtlich kümmern, mit Räumen, die für alle offen sind, mit Serviceangeboten und Beratung für alle Lebenslagen. Das fordert der Hamburger SoVD seit Jahren, das muss Hamburg dringend auf den Weg bringen!“
Vor allem die Senior:innen, die nur eine kleine Rente beziehen, bräuchten in der Zukunft mehr auf sie zugeschnittene Hilfe: „Dazu gehören unter anderem, bessere Chancen auf eine bezahlbare Wohnung, das kostenlose ÖPNV-Ticket und die Übernahme eines Teil des Kosten für einen Platz im Pflegeheim.“