Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, weist anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November darauf hin, dass immer mehr Frauen in Hamburg betroffen sind: „Diese Entwicklung ist sehr bedenklich. Hamburg muss den Frauen, die sich aus toxischen Beziehungen lösen wollen, besseren Schutz gewähren und ein zusätzliches Frauenhaus aufbauen, dass auf jeden Fall barrierefrei sein muss.“
Insgesamt 3.597 Fälle von Partnergewalt hat die Kriminalstatistik Hamburg für 2023 verzeichnet. „Die Zahlen steigen – allein bei den Vergewaltigungen durch den Partner haben sich die Taten verdoppelt“, stellt SoVD-Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel fest. Sie sieht in den steigenden Zahlen einen Trend, der aufgehalten werden müsse: „Ich stelle fest, dass sich das Frauenbild in eine konservative Richtung zurückentwickelt, in dem die Frau nicht gleichberechtigt ist. Das kann man jetzt gerade in den USA beobachten, wo der neue Präsident Trump ganz klar diese Haltung propagiert.“
Für Wicher ist deshalb klar: „Es gilt gegenzusteuern und den Frauen den nötigen Schutz zu gewähren. Denn es erfordert großen Mut, aus einer von Gewalt geprägten Beziehung zu fliehen. Angesichts der steigenden Zahlen muss Hamburg unbedingt ein siebtes Frauenhaus einrichten, das unbedingt barrierefrei sein muss.“ Langhagel ergänzt: „Und es nützt nichts, wenn die Frauen hinterher keine Wohnung finden, und dann, weil sie nirgends unterkommen am Ende zu ihren Peinigern zurückmüssen.“
Wicher und Langhagel begrüßen ausdrücklich die Initiative „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“, die Anwohner:innnen und die Nachbarschaft in den Quartieren vor Ort für das Thema sensibilisieren und sie dabei stärken möchte, Partnergewalt offen entgegenzutreten.
Alle Infos zu den StoP-Projekten in Hamburg: stop-partnergewalt.org