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Eisige Tem­pe­ra­turen: Mehr Mensch­lich­keit für weniger Elend auf der Straße!

Angesichts der Zahlen aus dem Wohnungslosenbericht 2024 der Bundesregierung und eisiger Temperaturen fordert Klaus Wicher erneut von der Sozialbehörde, die Übernachtungsplätze für obdachlose Menschen auch am Tag offen zu halten: „Viele Menschen, die obdachlos sind, haben kein Anrecht auf Leistungen der Stadt. Es gebietet die Menschlichkeit, auch ihnen mehr Orte anzubieten, an denen sie sich wenigstens aufwärmen können und etwas zu Essen erhalten.“

Wicher geht, so wie auch andere Fachleute aus der Szene, davon aus, dass mindestens 5.000 Menschen in Hamburg auf der Straße leben: „Nachts stehen in den verschiedenen Anlaufstellen für Obdachlose etwas mehr als 1.000 Betten bereit. Es ist also eindeutig klar, dass es im Winternotprogramm viel zu wenig Übernachtungsplätze gibt.“ 

Es gebe große Unterschiede und Bedarfe: „Die Gründe, für Obdachlosigkeit sind vielfältig. Drogensucht, Gewalt in Familie und Beziehung, Lebenskrisen, psychische Erkrankung – und bei ganz vielen Menschen aus Osteuropa, die nackte Armut, führen dazu, dass man kein Dach mehr über dem Kopf hat“. Gerade Menschen aus Rumänien, Bulgarien oder Polen würden von der Großstadt angelockt mit der Hoffnung auf bessere Zeiten, seien aber am härtesten mit dem Leben hier konfrontiert. „Diese Menschen sind komplett auf sich selbst gestellt. Sie verelenden zusehends auf der Straße und sind gesundheitlich schlecht aufgestellt“, so Wicher. Er fordert: „Hamburg als reiche Stadt darf das nicht zulassen. Wenigstens niedrigschwellig muss es auch für diese Menschen Hilfe geben.“

Wärmestuben und Übernachtungsplätze im Winter seien aber nicht die Lösung, müssten aber sein. „So lange die Verhältnisse in den Herkunftsländern prekär bleiben, werden nach wie vor Menschen von dort zu uns kommen. Vor dieser Tatsache kann die Stadt nicht die Augen verschließen, sondern muss reagieren“, meint Wicher. „Grundsätzlich bin ich der festen Überzeugung, dass vor allem Housing First sehr erfolgreich dabei hilft, neue Strukturen und Perspektiven zu entwickeln. Gerade jüngere Menschen, die schon in der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht waren, laufen verstärkt Gefahr, als junge Erwachsene auf der Straße zu landen. Dies könnte Housing First verhindern. Dieser Ansatz muss bedarfsdeckend schnell weiter ausgebaut werden.“

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon: 0151 23 23 67 56
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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